
Workshop „Öl ins Feuer gießen?“
Ziele des Workshops
Denken wir an Konflikte, fallen den meisten zuerst Deeskalation, Moderation und Mediation ein. Das „Runterkühlen“ von Spannungen gilt als professionell, erwachsen und verantwortungsvoll. Die Fähigkeit, Konflikte bewusst zuzuspitzen, gilt dagegen schnell als riskant, unkollegial oder „unprofessionell“.
Dabei ist die gezielte, reflektierte Eskalation von Konflikten eine häufig vernachlässigte und unterschätzte Führungs- und Beratungskompetenz. Manchmal braucht es mehr Hitze im System, damit verdeckte Widersprüche sichtbar, unausgesprochene Interessen verhandelbar und festgefahrene Arrangements überhaupt beweglich werden.
In „Öl ins Feuer gießen?“ schaffen wir einen Rahmen, um genau diese produktiven Seiten von Konflikten zu erkunden – theoretisch und praktisch. Wir fragen, wann Deeskalation sinnvoll ist, wann ein Konflikt eher zugespitzt werden sollte und wie es gelingt, zwischen beiden Kompetenzen bewusst zu wechseln, statt nur reflexhaft zu beruhigen.
Wir gehen davon aus, dass eine „geklärte Haltung“ zu Eskalation und Deeskalation Führungskräften und Beratenden hilft,
- Konflikte weniger zu fürchten,
- eigene Muster im Umgang mit Spannung zu kennen,
- und bewusster zu entscheiden, wann sie Konflikte befrieden – und wann sie sie verschärfen, um Entwicklung zu ermöglichen.
Anhand mitgebrachter Beispiele der Teilnehmenden untersuchen wir, wo „Öl ins Feuer gießen“ destruktiv wäre – und wo genau das fehlt, damit Organisationen lernen und sich bewegen können.
Inhalte
Praktische Theorie
- Konflikte als organisationales Phänomen
Funktionen von Konflikten in Organisationen, typische Deutungsmuster und Missverständnisse - Eskalation und Deeskalation unterscheiden
Wann „Runterfahren“ sinnvoll ist – und wann „Zuspitzung“ hilfreicher ist als Beruhigung - Dynamiken von Konflikten verstehen
Konfliktlogiken, Allianzen, Koalitionen, offene vs. verdeckte Konflikte - Rolle von Führung und Beratung im Konflikt
Verantwortung, Einfluss, Grenzen – was passiert, wenn Leitung „neutral“ bleibt, und was, wenn sie polarisiert - Emotionen, Macht und Status in der Konflikteskalation
Wut, Angst, Kränkung, Scham; wer darf laut werden, wer nicht? - Systemische Perspektiven auf „Öl im Feuer“
Wie Interventionen auf der Konfliktbühne Rückwirkungen auf Strukturen, Rollen und Erwartungen haben
Praxis und eigene Fallbeispiele
- Die eigene Konflikt-Biografie
Frühe Lernerfahrungen: Wann habe ich gelernt zu beruhigen, wann zu polarisieren? Welche Muster zeigen sich bis heute? - Eigene Konfliktmuster erkennen
Typische Reaktionsweisen in Spannung: vermeiden, glätten, vermitteln, angreifen, zuspitzen - Mitgebrachte Fälle bearbeiten
Analyse von Konflikten der Teilnehmenden: Wo wäre mehr Deeskalation klug, wo fehlt die Zuspitzung? - Interventionen zum „Öl ins Feuer gießen“
Konfrontative Fragen, das Ansprechen des „Unausgesprochenen“, Grenzziehungen, Polarisierung als Methode – und ihre Risiken - Übungen zu Haltung und Präsenz im Konflikt
Wie bleibe ich ansprechbar, wenn es heiß wird? Allparteilichkeit, Parteinahme, Klarheit in der Rolle - Transfer in den eigenen Arbeitskontext
Persönliche Experimentierräume, nächste Schritte, Grenzen des eigenen „Feuer-Gießens“
Informationen
Datum:
2. & 3. Juli 2026
jeweils 9:00 – 17:00 Uhr
Zielgruppe:
Führungskräfte, Organisationsberater*innen und Alumni, die Konflikte nuztzbar machen möchten
Maximal 12 Teilnehmer*innen
Preis:
für Organisationen: 840 € zzgl. MWSt.
für Privatzahler*innen: 680 € zzgl. MWSt.
10% Rabatt für Alunmi.
Anmeldung
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